Soll ich Aktien oder ETF kaufen? Sind Aktien oder ETFs besser? Womit kann ich mehr bzw. schneller Geld machen? Vielleicht hast du dir diese Fragen zu Aktien vs ETF auch schon gestellt. Aber dies ist meiner Meinung nach die falsche Vorgehensweise. Besser ist es zu fragen: Wie kann ich mein Risiko minimieren und dabei die erwartete Rendite maximieren? Wie das funktioniert, wollen wir uns heute mal genauer anschauen.

Du kannst dir diesen Artikel „Aktien oder ETF“ hier auch als Video ansehen:


Das Konzept der Vermögensaufteilung

Aktien oder ETF - Sicherheit vs Wachstum

Damit wir nicht im Blindflug in Aktien oder ETFs investieren und all unser Geld verlieren, benötigen wir ein Konzept. Ein Konzept der Vermögensaufteilung. Dies kann sich wie folgt darstellen:

Unser Portfolio muss sich in zwei Bereiche aufteilen:

  1. Einmal den Sicherheitseimer, den Platz, wo wir unsere Investments reinstecken, die von Natur aus sicherer sind. Also nicht risikofrei, aber sicherer. Diese bescheren uns keine riesigen Gewinne, aber wenn wir dort lange genug investieren, kann auch etwas sehr kleines sehr groß werden. Wenn du ihm nur lang genug Zeit lässt. Also dein erstes Investment sollte der Sicherheitseimer sein.
  2. Das Zweite ist der Risiko- oder Wachstumseimer. Das ist der Eimer, den Viele am aufregendsten finden. Weil hier große Renditen erzielt werden können. Damit einhergehend steigt aber das Risiko, was viele unterschätzen. Zunächst wollen wir in den Sicherheitseimer investieren, der langsam und stetig steigt. Nicht sehr schnell, aber dafür langsam und stetig. Auf der anderen Seite haben wir den Risikoeimer. Hier geht es eher schneller, aber dafür auch sehr volatil. Hier müssen wir sehr viel Risiko in Kauf nehmen.

Aktien vs ETF - Sicherheit und Wachstum im Vergleich

Also welche Arten von Investments passen in den Sicherheitseimer? Das sind Investitionen mit einem fixen Einkommen, im Englischen auch Fixed Income genannt. Also Investments mit garantierten Renditen. Ein Beispiel wären hier Anleihen von starken Ländern oder Unternehmen. Zweiter Punkt wäre Tagesgeld oder Festgeld für zwei bis sechs Monate. Also unsere Monatsausgaben mal zwei bis sechs Monate. Aber auch das Haus kann ein Asset sein, genauso wie eine Lebensversicherung. Diese werden aber immer schwieriger, weil die Zinsen im Moment sehr niedrig sind. Deswegen sind die ersten beiden Punkte interessanter.

Auf der ersten Seite sind es dann die Aktien oder ETFs. Hier sind viel größere Renditen möglich, aber es besteht auch eine viel größere Chance das Geld zu verlieren, wenn das Investment nicht erfolgreich ist. Es gibt also keine Garantien für die Renditen. Wie es immer so schön heißt: Die Dosis macht das Gift. Je größer der risikobehaftete Teil, desto mehr Rendite ist möglich. Damit steigt aber auch unser Risiko. Wie sich das verhält, kannst du hier in der Grafik sehr schön sehen.

Aktien bzw. ETF - Chance und Risiko Kurve


Wenn wir eine Kombination aus viel Sicherheitseimer und etwas Risikoeimer wählen, dann befinden wir uns eher im konservativen Bereich. Jetzt steigern wir das Risiko etwas weiter, dann steigen wir langsam in dieser Linie langsam nach oben in den Wachstumsbereich. Also mehr Rendite mit steigendem Risiko. Wenn wir jetzt noch mehr ins Risiko reingehen, wandern wir immer weiter nach oben und sind Chancenorientiert. Hier muss man die Kombination wählen.


Was ist das richtige Mischverhältnis?

Persönlcihe Präferenz Aktien oder ETFs


Jetzt ist die Frage, was ist aber nun das richtige Mischverhältnis aus Risiko und Sicherheitseimer. Hier sind zwei Faktoren von wesentlicher Bedeutung: Der erste ist die persönliche Risikopräferenz. Also wie viel Risiko will man wirklich eingehen. Der zweite Faktor ist Zeit. Also wie viel Zeit hast du noch, um dein Geld zu investieren. Bevor du dich entscheidest, solltest du dir immer drei folgende Faktoren überlegen:

  1. Wo stehst du gerade in deinem Investmentleben? Bist du noch ganz am Anfang? Oder kurz vor der Rente und muss eher sicher gehen?
  2. Wieviel Risiko willst du eingehen? 20% kein Problem? 30% kein Problem? Oder hast du schon bei 5-10% Angst? Da muss man natürlich mehr in den Sicherheitsbereich gehen, wenn man schon bei kleinen Verlusten nervös wird.
  3. Und du solltest dich fragen, wie viel Liquidität hast du als Sicherheit? Habe ich noch genügend Puffer oder muss ich meine Anlagen eventuell verkaufen, was natürlich schlecht wäre? Also frage dich, was ist deine aktuelle Lebenssituation und gehört das Investment eher in meinen Risikoeimer oder meinen Wachstumseimer.


Praxistipps

  • Denk daran, die Dosis macht das Gift. Nicht einmal die einzelnen Zutaten (z.B. Aktien oder ETF) sind so wichtig, sondern das Gesamtkonzept (Vermögenssaufteilung).
  • Vergiss nicht dein Geld zu diversifizieren.
  • Die Zeit spielt eine wesentliche Rolle, was viele oft vergessen. Investiere also nur Geld, was du zeitlich entbehren kannst. Da ist ein guter Richtwert: Größer gleich fünf Jahre. Also du musst kurzfristigen Trends und Verlockungen widerstehen und darfst nicht auf den nächstbesten Zug aufspringen. Auf dem sitzt meistens schon die ganze Herde. Der schnelle Euro ist für den Sparer meistens nicht zu machen. Das Beste für deine Geldanlage ist eine langfristige Strategie. Auch Warren Buffett kauft keine Aktien, nur weil die einmal gute Zahlen haben. Das langfristige Konzept hat für ihn oberste Priorität.

Ob Aktienfonds sich überhaupt lohnten erfährst du im Artikel Aktienfonds kaufen oder verkaufen.


Fazit zu „Aktien oder ETF“

Es gibt kein besser oder schlechter. Beide Anlagen, Aktien oder ETF sind legitim und sind sinnvoll in der richtigen Mischung. Zunächst gilt es sich eine Basis mit dem Sicherheitseimer zu schaffen, durch den sich unser Geld langsam und stetig vermehrt. Im nächsten Schritt können wir dann unseren Risikoeimer füllen. Dort kann man dann eine Kombination aus Aktien und ETFs bzw. Aktien ETFs wählen. Durch ETFs mit vielen Aktien sinkt das Risiko, weil man breiter diversifiziert, aber ebenso wird das Wachstum auch kleiner. Durch einzelne Aktien kann man natürlich auch großes Wachstumspotenzial erzeugen, aber das Risiko steigt auch sehr schnell an. Also musst du dir überlegen, wie viel Risiko du eingehen möchtest.

Mich würde gerne deine Mischung und dein Konzept interessieren. Setzt du mehr auf Aktien oder ETFs? Schreib mir dazu gerne in die Kommentare!