Ja, der nächste Börsencrash ist so sicher, wie das Amen in der Kirche und er wird so lange so lange vorausgesagt, bis Oh Wunder irgendjemand recht behält. Seit gefühlt 2009 hört man jedes Jahr die Crash Propheten aufs Neue schreien: “Die nächste Finanzkrise steht kurz bevor!”. Und wenn der Privatanleger jetzt nicht richtig agiert, wird er richtig viel Geld verlieren. Das verunsichert natürlich viele Anleger und sie stellen sich die Frage, ob sie vor der Finanzkrise investieren sollten oder auf den nächsten Crash warten. Genau diese Frage wollen wir uns heute mal genauer anschauen.

Seit über 10 Jahren kennt der Aktienmarkt nur eine Richtung: Bergauf. Und so liebäugeln immer mehr private Anleger mit dem Einstieg in Aktien, weil Tagesgeld und co. so gut wie keine Zinsen mehr geben.

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Aber ist das jetzt noch die richtige Wahl? Für Sparer, die das Auf und Ab an den Märkten nicht gewohnt sind, kann es natürlich sehr schmerzhaft werden. Aber auch viele Rendite suchenden Sparer, die sich gezwungen sahen, bessere Anlagemöglichkeiten als Tagesgeld zu nutzen, befürchten nun, dass ihr hart erspartes Geld deutlich an Wert verliert.

Aber sind diese Befürchtungen berechtigt? Müssen die Anleger sich jetzt um ihr Erspartes sorgen?

Dazu gibt es einen schönen Spruch des US-amerikanischen Investors Charlie Munger: “Du machst kein Geld, wenn du die Aktie kaufst, du machst kein Geld, wenn du die Aktie verkaufst. Du machst Geld, wenn du ruhig bist und wartest.”

Was meint er damit? Sollen wir nun auf den Crash warten oder vor der Finanzkrise investieren?

Um uns einen Überblick zu verschaffen, schauen wir uns beide Standpunkte einmal an. Also, was spricht für Warten und erst in der Finanzkrise investieren? Was dafür lieber heute, als morgen zu investieren?

Wir schauen uns auch an, welche Lehren man aus der Vergangenheit ziehen könnte. Und am Ende gibt es dann noch ein paar Tipps und Möglichkeiten, wie du jetzt wirklich konkret vorgehen kannst.


Warten oder schon vor der Finanzkrise investieren?

Was spricht dafür, bis zur nächsten Finanzkrise mit dem Investieren zu warten?

Wir sind uns alle einig, dass es an der Börse gute Zeiten zum Aktienkaufen, als auch gute Momente zum Verkaufen gibt. Viele Experten sind sich ebenso einig, dass es Phasen gibt, in denen man die Füße lieber still halten sollte. Man sollte auf bessere Gelegenheiten warten und hält lieber Cash. Mit der nächsten Krise ergeben sich dann günstige Einstiegsmöglichkeiten. Und bis dahin ist das beste Investment Cash.

Gerade in Zeiten, in denen viele Anleger jetzt erst auf den Markt aufspringen, nachdem sich dieser schon einige Jahre im Aufwärtstrend befindet. Wodurch der Aufwärtstrend natürlich noch weiter verstärkt und vorangetrieben wird. Und das, obwohl der Markt schon völlig überteuert ist, denn die Zahlen geben den Experten recht.

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Dies zeigt sehr schön die Shiller PE Ratio, zu deutsch, das Kurs Gewinn Verhältnis (KGV) der Aktien am Markt. Denn nur zweimal in den letzten 140 Jahren war diese Kennzahl höher. Das erste Mal in der Weltwirtschaftskrise in den 30ern und ein zweites Mal in der Dotcom Krise in den 2000ern. Es ist dir höchstwahrscheinlich bekannt, dass zu diesen Zeitpunkten sehr starke Verluste an den Börsen auftraten. Die Folge aus dieser Überbewertung ist, dass sich das sogenannte Smart Money langsam aus dem Markt zurückzieht. Mit Smart Money sind die Institutionellen Anleger gemeint.

Hinweis


Dies zeigt auch sehr schön der Moneyflow-Index, wie sich 2018 das intelligente Geld stark aus dem Markt zurückgezogen hat.

Also ist das ein Zeichen für die nächste Finanzkrise? Denn dann würden ja viele private Anleger falsch agieren. Denn diese drücken jetzt langsam in den Markt, weil es keine attraktiven Alternativen mehr gibt, sondern nur niedrige Zinsen. Gerade die nächste Finanzkrise wäre ja eine exzellente Möglichkeit, günstig in den Markt einzusteigen und den Schwung nach oben ordentlich mitzunehmen.

Hinweis


Genau aus diesem Grund halten die institutionellen Investoren große Positionen an Cash, um am Ende natürlich den großen Reibach zu machen und antizyklisch zu den privaten Anlegern zu agieren. Denn gerade, wenn der Markt gefallen ist, fangen diese wieder an, in den Markt zu investieren. Für sie sind Krisen neue Möglichkeiten und Chancen.

Wenn man natürlich mit all seinem Geld bereits vor der Krise investiert ist, hat man keine Möglichkeiten, davon zu profitieren.

Finanzkrise


Trotz Angst vor einer Finanzkrise investieren?

Es mag auch den einen oder anderen Experten geben, der gefühlt seit 2009 jedes Jahr aufs Neue seinen Zuschauern von der nächsten Krise erzählt. So sitzt er auf Cash und verschenkt die fetten Jahre. Und er wartet wahrscheinlich immer noch auf den nächsten Crash. Also was spricht auf der anderen Seite vielleicht dafür: trotz Angst vor einer Finanzkrise investieren. Benjamin Graham, der Lehrer und Mentor von Warren Buffett sagt es sehr schön: “Du kannst den Markt nicht timen. Der Markt ist vollkommen unvorhersehbar.” Also es gibt immer wieder Menschen, die sich daran versucht haben, doch keiner konnte es perfektionieren. In seinen Augen solltest du also nicht auf die nächste Finanzkrise mit dem Investieren warten, weil es der Fall sein könnte, dass du ziemlich lange warten musst.

Das sieht man sehr schön an dem Beispiel des Bullenmarktes vom S&P von 1942 bis 1969. Es brauchte 29 Jahre für einen richtigen Bärenmarkt,damit der Aufwärtstrend wirklich gebrochen war. Während die smarten Investoren vielleicht schon aus dem Markt draußen waren und die Hälfte der Strecke verpasst haben und damit keine Rendite mitgenommen haben. Und auch Warren Buffett wartet nicht explizit auf den nächsten Crash. Vielmehr wartet er auf günstige Gelegenheiten, eine unterbewertete Firma ausfindig zu machen und dann zu investieren. So kauft er immer wieder Aktien nach und steigt in neue ein, wie z.B. aktuell Amazon, JP Morgan, Red Hat oder Delta Airlines.

Auch die Privatanleger auf der Suche nach einer Rendite haben kaum eine andere Wahl, als über den Tellerrand von Tagesgeldkonten mit Minizinsen hinauszusehen.

Manche fühlen sich im aktuellen Marktumfeld unwohl. Man muss sich jedoch vor Augen halten, welche wichtige Rolle der Faktor Zeit bei der Risiko Steuerung spielt. Derjenige, der genügend Zeit und Geduld mitbringt, kann in jeder Marktphase bestehen und deutlich ruhiger schlafen. Nehmen wir mal folgendes Beispiel an. Man hätte genau komplett schlecht investiert. Also genau in der Finanzkrise 2008 investiert zum Höhepunkt. Dann hätte man innerhalb von 5 Jahren den Verlust wieder wett gemacht. Und das, obwohl der Markt um fast 50% eingebrochen war. Der Faktor Zeit beim Investieren ist essenziell und jeder Tag ist wertvoll. Gerade mit Hinblick auf den Zinseszinseffekt. Näheres hierzu erfährst du auch anhand unseres Talerbox ZinseszinsrechnersDas Warten auf den Börsencrash kann also im Nachhinein sehr teuer werden und ist auch nicht rational.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Ein- oder Aussteigen? Das weiß wohl keiner. Und dennoch sind gerade viele private Anleger der Meinung, die Weisheit mit Löffeln gegessen und den richtigen Riecher für den Einstiegspunkt gefunden zu haben.

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Hinweis


Doch ich muss dir leider mitteilen, dass dies wohl für niemanden möglich ist. Deswegen sollte man langfristig denken und sich nicht mehr nervös machen lassen. Zudem muss man sich klar machen, dass die guten Börsenphasen in der Regel länger dauern als die schlechten. Das Risiko, durch das Warten wertvolle Kursgewinne zu verpassen, ist viel höher,  als die Chance, den Crash richtig abzupassen.


Wie kannst du trotz Sorgen vor einer Finanzkrise investieren, und zwar völlig beruhigt?

Ich kann jedoch viele Anleger verstehen, die Angst davor haben, wenn sie jetzt in den Markt investieren und Angst davor haben, dass es bergab geht. Das ist natürlich möglich und ärgerlich. Dafür zeige ich später zwei mögliche Strategien, wie man genau diese Psychologische Hürde umgehen könnte.

Hinweis


Zudem ist eine ausreichende Diversifikation enorm wichtig. Man sollte wie Warren Buffett so schön sagt, nie alle Eier in einen Korb legen. Sprich, das Vermögen sollte über mehrere Assetklassen aufgeteilt werden. Zusätzlich kann man noch  innerhalb der Assetklassen aufteilen.

Am Ende können wir festhalten, dass es Finanzkrisen immer gegeben hat und immer geben wird, wie man schön an der Grafik von Home Finance sehen kann. Man sieht jedoch auch, dass sich die Welt immer danach weiter gedreht hat und sich die Kurse wieder erholt haben. Dennoch habe ich schon mal ein Blogartikel mit Video inkl. Checkliste dazu gemacht, wie man in einer Finanzkrise agieren kann.


Umgangstipps vor einer Krise:

Noch ein paar generelle Tipps, wie man vor einer Krise agieren kann. Vor dem Investieren, also spätestens jetzt, solltest du dich darauf konzentrieren, deine Anlageziele zu definieren. Also was du eigentlich erreichen möchtest. Möchtest du wirklich die maximale Rendite mit möglichst großem Zeitaufwand? Oder reicht dir die Rendite des Marktes ganz passiv via ETFs? Hinzu kommt auch, was ist dein persönliches Risikoempfinden. Bei welchen Verlusten kannst du nachts noch ruhig schlafen? Mit steigender Verteilung und Diversifikation sinkt natürlich das Risiko. Dann natürlich, was ist dein Anlagehorizont? Möchtest du 5, 10 oder 20 Jahre investieren? Je länger, desto entspannter ist es natürlich, Krisen auszusitzen.

Hinweis


Wenn du diese Tipps beherzigst, steht dem langfristigen trotz zukünftige Krisen nichts im Wege.

Aber wie kann man denn heute schon konkret vorgehen?

Dazu habe ich bei meiner Recherche einen spannenden Kommentar gefunden, welchen ich sehr passend finde:

“Time in the market beats timing the market!”

Also die Zeit im Markt zu sein schlägt es, den richtigen Zeitpunkt zum Einstieg zu finden. Sprich auf den nächsten Crash zu warten und den perfekten Einstiegspunkt zu finden ist nahezu unmöglich. Auch wissenschaftliche Studien belegen dies. Denn tatsächlich wird der größte Teil der Jahresrendite innerhalb weniger Tage erzielt. Genau diese Tage zu treffen, ist für den Privatanleger nicht mehr als reines Glücksspiel.

Umgangstipps vor Krise


Die zwei Strategien

Also hier zwei mögliche Varianten, wie man vor einer Finanzkrise agieren könnte.

Statt direkt mit einer riesigen Sparsumme zu starten, könnte man kleiner als geplant starten oder die jetzige monatliche Sparrate zu reduzieren. Die Differenz legt man dann auf ein Extrakonto z.B. auf ein Tagesgeldkonto. Nach der nächsten Finanzkrise, bzw. einem großen Down kann man den gesammelten Betrag dann einmalig investieren und im Nachgang seine Sparraten auf das geplante Niveau anheben.

Also z.B. statt 100€ im Monat investiert man nur noch 50€. Nach der nächsten Finanzkrise, angenommen in 24 Monaten, hat man dann 1200€ angespart und kann diese dann einmalig investieren. Danach erhöht man die Sparrate wieder auf die ursprüngliche Rate von 100€. Eine weitere Möglichkeit ist für höhere Sparsummen geeignet. Hat man größere Sparsummen z.B. aus einem Erbe, einem Verkauf oder Bonus und fühlt sich bereits heute unwohl alles zu investieren? Dann kann es aus psychologischer Sicht Sinn machen, diesen Betrag auf mehrere Teile aufzusplitten. So teilt man den Gesamtbetrag beispielsweise auf 5 gleich große Beträge auf. Das erste Fünftel investiert man direkt. Jedes weitere Quartal investiert man dann ein Fünftel. Damit kann man die Angst reduzieren, im kompletten Hoch zu kaufen.

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Hinweis


Als Erinnerung: Langfristig erholen sich die Märkte wieder und man braucht nur etwas Sitzfleisch. Dennoch sollte man nur Kapital investieren, welches man in den nächsten fünf Jahren nicht braucht. Sonst kann es sein, dass man Verkaufen muss und dies eventuell mit einem großen Abschlag. Das will man natürlich um jeden Preis vermeiden.

Ich hoffe, dieser Artikel zu „Finanzkrise investieren“ hat dir geholfen. Also sparst du noch oder investierst du schon? Schreib es mir gerne in die Kommentare!