Heute geht es um das Portfolio Rebalancing. Einem wichtigen Werkzeug, um langfristig Erfolg an der Börse zu haben. Im heutigen Artikel sollen folgende Fragen geklärt werden:

  • Warum sollte man überhaupt ein Portfolio Rebalancing machen?
  • Was ist überhaupt ein Portfolio Rebalancing?
  • Welche Strategien gibt es dafür?
  • Wie kann man das Ganze berechnen?
  • Und wie oft pro Jahr sollte man ein Portfolio Rebalancing machen?
  • Am Ende zeigen ich dir dann mein Excel-Tool, mit dem du dein Balancing einfach ausrechnen kannst.


Diesen Beitrag über „Portfolio Rebalancing“ kannst du dir hier auch als Video ansehen:

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Warum macht Portolio-Rebalancing Sinn?

Portfolio Rebalancing - Antyzyklisches Verhalten, Anlagedisziplin, Risikokontrolle

Als erfolgreicher Investor hat man meist das Ziel, möglichst billig einzukaufen und teurer zu verkaufen. Soweit die Theorie. Doch in der Praxis erfordert dies in erster Linie eine Menge Disziplin und ein ordentliches System. Und Portfolio Rebalancing kann dir dabei helfen, dies erfolgreich durchzuführen.

So hilft es dir zum Beispiel dabei, dich antizyklisch zu Verhalten. Dies bezeichnet ein Anlageverhalten, das dem allgemeinen Trend zuwider läuft. Also Werte die überproportional gestiegen sind zu verkaufen und umgekehrt solche, die gefallen sind, zu kaufen. Dieses antizyklische Verhalten ist die Kernidee von Warren Buffets Börsenstrategie. Die Masse der Anleger folgt dem Trend und vertraut darauf, dass die Mehrheit nicht falsch liegen kann, so dass die Anlage für den Einzelnen kein großes Risiko bedeutet. Dies ist aber lediglich eine Annahme, für die es keine Garantie gibt. Dazu gibt es auch einen sehr schön Spruch von einem Eishockey-Spieler namens Wayne Gretzky. Er pflegte immer zu sagenIch laufe dahin, wo der Puck sein wird und nicht dorthin, wo er war.“ Ziemlich clever auf jeden Fall.

Nun könntest du zu dem Schluss gelangen, dass ein professioneller Asset-Manager das Portfolio Rebalancing effizienter für dich erledigen kann. Die Antwort auf diese Frage ist leider nicht so einfach. Ein Manager ist meistens nicht aufgrund seiner Fähigkeiten erfolgreicher, sondern weil er auf Grundlage seiner Erfahrungen ein höheres Risiko eingeht. Dies könntest du mit einer offensiveren Ausrichtung deines Portfolios ebenfalls erreichen und auf diese Weise die Gebühren für eine aktive Vermögensverwaltung sparen. Eine Garantie für den Erfolg gibt es übrigens in beiden Fällen nicht.

Hinweis


Durch Portfolio Rebalancing profitierst du von der Mean Reversion. Wenn Aktienmärkte aufgrund weltwirtschaftlich relevanter Ereignisse in Bewegung geraten, sieht man zunächst extreme Kursausschläge in eine Richtung. Nach einer Weile kehren die Kurse wieder in die Nähe des normalen Wertes zurück. Durch den Verkauf der Gewinner nimmst du die Erlöse bei positiven Kursausschlägen mit und durch den Zukauf der Verlierer profitierst du anschließend von Kursgewinnen im Rahmen der Normalisierung des Marktes.


Als nächstes hilft es dir dabei, deine Anlagedisziplin beizubehalten. Denn feste Regeln helfen dir dabei, an der Börse erfolgreich zu sein und nicht blind dein Portfolio anzupassen um irgendwie den  Markt zu timen. Durch die feste Rebalancing-Strategie eliminieren wir das Marktiming – also zum richtigen Zeitpunkt in den Markt einstiegen zu wollen. Dies ist ideal, um psychologische Fallstricke zu vermeiden, die beim Investieren an der Börse und vor allem im Bezug auf das Timing immer wieder vorkommen. Markttiming setzt voraus, dass man zu wissen glaubt, wann der perfekte Zeitpunkt für den Ein- oder Ausstieg kommt. Im Grunde handelt es sich um Wunschdenken, und der einzige Faktor, der zuverlässig eintrifft, sind die Kosten für die ständigen Transaktionen. Die aus Selbstüberschätzung geborene Strategie gleicht in Wirklichkeit einem Roulettespiel: Nur die Bank gewinnt immer. Ob es überhaupt ein perfektes Börsentiming gibt, ist in der Fachwelt umstritten. Keiner von uns bezeichnet sich als Finanzgenie, und die Kauf- oder Verkaufsentscheidungen sind oft emotional begründet. Das beste Beispiel dafür sind Panikverkäufe während einer vorübergehenden Krise. Nur wer sich feste Ziele setzt und diese konsequent verfolgt, kann Fehler durch emotionale Entscheidungen verhindern. Ohnehin steht die Methode des Portfolio Rebalancing meist im Zusammenhang mit einem langen Anlagehorizont und einem passiv gemanagten Anlagevermögen.

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Das Rebalancing hilft uns außerdem bei der Risikokontrolle des Portfolios. Um Risiken zu minimieren, setzen viele Anleger auf einen Mix verschiedener Anlageformen. Diese Strategie nennt sich Asset Location. Das Anlagevermögen verteilt sich auf Aktien, Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Geldmarktprodukte, Immobilien und Rohstoffe. Auf eine Änderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren diese Assets unterschiedlich. Bei Aktien wird zum Beispiel unterstellt, dass ihr Wert bei guter Konjunktur ansteigt, während die Kurse von Anleihen unter den gleichen Bedingungen fallen.

Hinweis


Die Grundidee der Asset Location besteht darin, dass sich die unterschiedlichen Entwicklungen der Assets untereinander ausgleichen und unterm Strich eine gleichmäßige, positive Wertentwicklung stattfindet. Man kann damit also das Auf und Ab der Börse abfedern. Der Anlagenmix, den du für dich zusammengestellt hast, verändert sich jedoch im Laufe der Zeit in seiner Zusammensetzung.


Beispielsweise entwickeln sich die Aktien eines bestimmten Unternehmens überaus positiv, während der Wert der einen oder anderen Anleihe fällt, da allgemein für die Anleger die Anlage in Aktien lukrativer ist. Der Anlagemix entspricht nicht mehr der Strategie, die du dir ursprünglich zurecht gelegt hast. Mit der Zeit werden nämlich einzelne Assetklassen überproportional in deinem Portfolio gewichtet sein und das Rebalancing hilft dann, alles wieder ins richtige Verhältnis zu bringen und das Risiko zu minimieren.

Die Verteilung des Vermögens auf einzelne Anlageklassen zur Verringerung des Gesamtrisikos nennt sich Diversifikation. Auf diese Art reduziert man das Risiko für das eingesetzte Kapital, ohne das sich die Gewinnaussichten in gleichem Maß verringern. Dies lässt sich erreichen, in dem man darauf achtet, dass die einzelnen Anlageklassen auf bestimmten Ereignissen unterschiedlich reagieren. Selbst hochriskante Geldanlagen können in einem Portfolio vorhanden sein, wenn sie durch eine ausreichende Zahl von Papieren mit geringem Risiko abgesichert sind.

Diese Streuung des Kapitals auf verschiedene Assets lässt sich verfeinern, wenn man innerhalb der einzelnen Klassen eine zweite Diversifikation nach Ländern und Regionen vornimmt. Vereinfacht ausgedrückt, entwickeln sich die Märkte in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedlich, so dass die breite Streuung auch hier das Risiko verringert und für eine gleichmäßige, positive Wertentwicklung sorgt. Viele Anleger machen den Fehler, sich nur auf den Heimatmarkt zu konzentrieren, da sie davon ausgehen, dass dort das Anlagerisiko geringer ist. Abgesehen davon, das dies nur eine Annahme ist, verpassen auf diese Weise Chancen, die sich in anderen Teilen der Welt eröffnen.

Als zusätzlichem Erlös durch Rebalancing wird in verschiedenen Quellen 0,5 % – 1 % jährlich angesetzt. Diese Zahl löst zunächst keine Begeisterung aus, zumal hier der Bruttogewinn vor Steuern und Kosten gemeint ist. Andererseits müssen wir die Rendite unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Vermögensanlage betrachten. Bei näherem Hinsehen schlägt bei einem jährlichen Plus von 0,5 % in zehn Jahren ein zusätzlicher Gewinn von 5 % zuzüglich Zinseszins zu Buche. Diese Zahl kann sich sehen lassen, und diese zusätzliche Rendite muss von dir nicht durch ein höheres Risiko erkauft werden.

Wenn du mehr über den Zinseszins erfahren möchtest, dann schau dir einmal unseren Zinseszinsrechner an.


Was ist eigentlich genau mit Portfolio Rebalancing gemeint?

Veränderung der Portfoliostruktur

Im Grunde genommen steht das Rebalancing für eine Änderung der Portfolio-Struktur. Am Anfang haben wir uns eine strategische Asset-Allokation ausgesucht. Diese basiert auf der persönlichen Risikobereitschaft und der von dir ins Auge gefassten Anlagedauer. In meinem Beispiel wären das jetzt 50% Anleihen und 50% Aktien. Nun kommt der Markt hinzu, der den Wert des Portfolios und der eigenen Posten verändert.

Nach ein paar Monaten ist zum Beispiel der Wert der Aktien stärker gestiegen, als der der Anleihen. Und das führt dazu, das Aktien und Anleihen nicht mehr in einem Verhältnis von 1 zu 1 stehen, sondern Aktien plötzlich 60% des Portfolio-Wertes ausmachen. Und dies verändert natürlich auch das Risikoprofil des Portfolios.

Will man also weiterhin seiner Strategie treu sein, muss das Portfolio jetzt gerebalanced werden. Doch wie funktioniert das in der Praxis?

In meinem Beispiel könntest du jetzt 10% der Aktien verkaufen und dafür 10% mehr Anleihen kaufen, also umschichten. Dies ist aber nur eine von möglichen Strategien.

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Die Ausrichtung deines Anlagevermögens folgt zwar einer festgelegten Strategie, dies bedeutet aber nicht, dass sich dein Anlageziel und deine Risikobereitschaft nicht an geänderte Lebensumstände anpassen lassen. Berufliche Veränderung oder der Eintritt in den Ruhestand können eine Änderung deiner Strategie erforderlich machen. Nach Kauf eines Eigenheimes oder Gründung einer Familie sinkt oft die Bereitschaft zu Risiken, so dass man den Aktienanteil im Portfolio niedriger gewichten möchte. Im umgekehrten Fall könntest du den Wunsch haben, einen höheren Anteil in Aktien zu investieren, wenn du plötzlich eine Million von einem entfernten Verwandten geerbt hast. Auch diese speziellen Fälle machen ein Portfolio Rebalancing erforderlich.


Welche Portfolio-Rebalancing Strategien gibt es?

Portfolio Rebalancing Möglichkeiten - Zeitgesteuert, Wertabhängig, Cashflow

Für das Portfolio-Rebalancing gibt es drei praktische Möglichkeiten.

Zeitgesteuert – beim zeitgesteuerten Rebalancing führt man das Rebalancing in bestimmten Zeitintervallen durch.

Wertabhängig – beim wertabhängigen Rebalancing führt man das Rebalancing in Abhängigkeit der Wertentwicklung bzw. im Rahmen bestimmter Bandbreiten durch.

Cashflow-Rebalancing – beim Cashflow-Rebalancing führt man das Rebalancing durch, sobald man wieder genug Geld zur Verfügung hat.

Schauen wir uns die drei Varianten mal genauer an.


Zeitgesteuertes Rebalancing

Zeitgesteuertes Portfolio Rebalancing

Zeitgesteuertes Rebalancing bedeutet, dass das Portfolio in bestimmten Zeitintervallen angepasst wird. Man nimmt sich zum Beispiel einen Tag im Jahr raus, an dem man das Portfolio immer anpasst. Zum Beispiel den 15.01. wenn das neue Jahr beginnt. Mit dem Frühjahrsputz wird gleich das Portfolio aufgeräumt. Sprich 1x im Jahr wird das Portfolio angepasst. Man kann den Intervall natürlich auch auf 1x pro Quartal erhöhen. Doch öfters lohnt es sich meist nicht, weil die Kosten und der Zeitaufwand enorm steigen.

Also wie oft sollte man denn nun sein Portfolio anpassen?

Das hängt im wesentlichen von 3 Faktoren ab. Wie genau es sein soll, welche Zeit man aufwenden will und wie hoch die Kosten sind dafür sind. Abhängig von der Höhe der Gebühren deines Anbieters können häufige Verkäufe und Ankäufe von Positionen relativ hohe Kosten verursachen, die deinen Gewinn schmälern. Aus steuerlicher Sicht hingegen kann es unerwünscht sein, innerhalb eines Jahres zu hohe Kursgewinne zu erzielen. Wenn der Freibetrag für das laufende Jahr bereits ausgeschöpft ist, und die Verrechnung von Verlusten nicht möglich ist, lässt sich die Pflicht zur Zahlung von Abgeltungssteuer in der Regel nicht umgehen. Die einzige Möglichkeit ist eine Verschiebung des Verkaufs in das darauf folgende Jahr. Hier muss man also individuell entscheiden. 1x Im Jahr ist aber zumeist ein guter Wert.

Im Grunde widerspricht auch ein häufiges Nachjustieren des Portfolios nicht dem Ziel eines langfristigen und zeitsparenden Investments. Wer viel Zeit investiert, um auf jede kurzfristige Kursschwankung zu reagieren, kann mit Geschick und Erfahrung durch eine erfolgreiche Konzentration auf viel versprechende Einzeltitel höhere Gewinne realisieren. Allerdings gelingt es nur wenigen Privatanlegern, durch gezielte Auswahl den Markt zu schlagen.

Vorteil dieser zeitgesteuerten Methode ist, dass sie sehr einfach umzusetzen ist und nicht zeitaufwendig ist. Vorausgesetzt man passt sein Portfolio nicht jeden Monat oder jede Woche an.

Nachteil dieser Methode kann sein, dass diese eventuell nicht ganz so genau ist, weil das Portfolio unterhalb des Jahres großen Veränderungen unterliegt. Die Gefahr des ungenau sein, kann man natürlich durch eine höhere Rebalancing-Frequenz reduzieren.


Wertabhängiges Rebalancing

Das Wertabhängige Rebalancing wird ausgelöst, sobald die Anlage sich um ein zuvor festgelegten Wert verändert, also von der Zielallokation abweicht. Um jede Assetklasse wird damit ein sogenanntes Toleranzband gelegt. Also einen Wertbereich, in dem sich die Assetklasse bewegen kann bevor ein Rebalancing durchgeführt werden sollte. Dieser Band beträgt zum Beispiel 5% relativ auf den Anteil des einzelnen Assets gesehen.

Die Höhe der möglichen Abweichung lässt sich absolut oder relativ festsetzen. Bei einer absoluten Schwankungsbreite von 5 % darf sich ein Aktienanteil von 50 % auf der Bandbreite von 45 % – 45 % bewegen. Ein Immobilienasset von 6 % darf sich zwischen 11 % und 1 % bewegen. Nachteil: Bei einer unterschiedlich hohen Gewichtung der einzelnen Assets ist es nicht möglich, eine einheitliche Bandbreite zu finden. Bei einer relativen Schwankungsbreite von 5 % errechnet sich für den Aktienanteil eine Bandbreite von 47,5 % – 52,5 % und für den Immobilienanteil ein Schwankungsbereich von 4,75 – 5,25 %. Nachteil: Durch die unterschiedlich langen Bandbreiten wird das ganze Verfahren unübersichtlich. Vereinfachen lässt sich das Verfahren, wenn man nur die Asset-Verteilung am Tag des Rebalancings zugrunde legt und Entwicklungen im vorangegangenen Zeitraum ignoriert.

Die Begriffe Portfolio Rebalancing und Disziplin sind untrennbar miteinander verbunden Wenn ein vorher gesetztes Anlageziel erreicht ist, verkaufst du getreu deiner Grundsätze das erfolgreiche Papier, auch wenn noch weitere Kursgewinne locken. Vorrang hat die Orientierung an der einmal von dir festgesetzten Strategie und Risikobereitschaft. Auf diese Weise verhinderst du, dass du bei einer Umkehr des Trends überrascht wirst und bereits realisierte Gewinne wieder verlierst.

Vorteil der Methode ist, dass sie sehr genau ist, weil wir genau wissen, wann unsere Toleranzgrenze überschritten wurde. Unsere Toleranzgrenze kann an unser Risiko angepasst werden und ist auch einfach auszuführen.

Nachteil ist, dass bei einer sehr kleinen Toleranzgrenze, das Portfolio oft angepasst werden muss und hohe Kosten entstehen können.

Der Toleranzbereich sollte nicht zu schmal gefasst werden, da sonst die Nachteile durch ständig anfallende Transaktionskosten höher sind als die Vorteile eines möglichst genau ausbalancierten Anlagevermögens.


Cashflow-Rebalancing

Cashflow Portfolio Rebalancing

Der Name ist hier natürlich Programm, denn beim Cash Flow-Rebalancing wird das Portfolio elegant über Einzahlungen wieder an die gewünschte Assetallokation herangebracht.

Hierzu habe ich ein Schaubild aus meinem Videokurs erfolgreich passiv Vermögen bilden herangezogen.

Für diese Methode kann man entweder neues Geld Investieren oder aber man nimmt Dividenden und Zinsen. Dies hat den Vorteil, dass sich das Anlagevermögen nicht nur aus den erzielten Gewinnen vermehrt, sondern auch durch das regelmäßig neu eingezahlte Kapital. Diese Variante erfordert allerdings eine gewisse Konsequenz und oft auch Konsumverzicht.

Vorteile – eine besonders günstige Variante, weil keine Handelskosten für das Verkaufen anfallen. Ebenso fallen keine Steuern auf die Gewinne beim Verkauf an. Die Physiologische Hürde, Top-Postionen zu verkaufen und dafür in Verlierer zu investieren, wird genommen. Dies ist für viele sonst meist unlogisch, denn der Mensch trifft an der Börse emotionale Entscheidungen und neigt dazu, gewinnbringende Titel zu halten und bei verlustbringenden Titeln auszusteigen. Fehlende Kenntnisse über Geldanlage führen zu Unsicherheit und diese führt anschließend zu Angst vor möglichen Verlusten. Selbst bei einem ausgeglichenen Portfolio neigt der Mensch dazu, die Verluste bei einer Position stärker wahrzunehmen als die gleichlautenden Gewinne bei einer anderen Position. Dies belegt eine Studie der beiden Verhaltenspsychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky, die 1999 veröffentlich wurde. Emotionen sind kein guter Ratgeber beim Umgang mit Geld, und nur eine konsequente Strategie und deren Umsetzung führt langfristig zum Erfolg.

Nachteile – man hat keinen Cashflow bzw. Dividenden oder sonstige Erträge und kann die Variante nicht ausführen. Man braucht hierführ alo ein regelmäßiges Einkommen.

Aber auch dann wird es ab einem bestimmten Punkt problematisch. Wenn du alle meine Ratschläge befolgst und der Wert deines Portfolios dadurch nach einiger Zeit eine bestimmte Höhe erreicht hat, kannst du mit deinen Sparraten allein kein Portfolio Rebalancing mehr erreichen und wirst um höhere Transaktionskosten aufgrund notwendiger Verkäufe nicht mehr herumkommen.

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Grundsätzlich sollte bei kleineren Depots mit einem Wert von unter 10.000 Euro das Portfolio Rebalancing weniger häufig durchgeführt werden, da sich die damit verbundenen Kosten sonst überproportional auswirken. Transaktionen lohnen sich nicht, wenn als Gebühr mehr als 1 % der Position in Rechnung gestellt werden. Eine Neuausrichtung lohnt sich in diesem Fall nur, wenn die Abweichungen von der ursprünglichen Strategie bereits deutlicher ausgeprägt sind. Unter Umständen nutzt man für die Verwaltung eines kleineren Anlagevermögens besser einen Robo-Advisor, da in diesem Fall die Kosten für das automatische Rebalancing bereits in den Nutzungsgebühren enthalten sind.

Welche der drei Varianten zu dir passt, ist natürlich abhängig von Faktoren wie Transaktionskosten, Aufwand, steuerliche Vorteile oder die persönliche Risikoeinstellung. Wir schauen uns jetzt aber gleich mal ein Praxisbeispiel an.


Wie sieht nun die Praxis aus?

Hier findest du mein Portfolio Rebalancing Excel-Tool zum kostenlosen Download (hier klicken!)

Portfolio Rebalancing mit Excel Tool


Im Bild siehst du mein Excel-Tool, mit dem ich das Rebalancing meines All-Weather-Portfolios ausrechnen kann. Es gibt mehrere Spalten wie zum Beispiel die Assetklasse, ETF-Name, ASINS, Anzahl der Anteile sowie Ist-Werte und Soll-Werte.

Der erste Schritt ist es unter der Spalte „ETF“ einzutragen, welche ETFs du hast und optional auch die ISIN. Als nächstes dann die Anzahl der Anteile sowie den Wert dieser.

Sobald du diese Werte eingetragen hast, berechnet das Excel-Tool automatisch die ist-Werte in Euro und den prozentualen Anteil. Rechts daneben findest du die Soll-Werte.

Jetzt musst du abgleichen und schauen, inwieweit sich Ist- und Soll-Werte unterscheiden.

Portfolio Rebalancing Excel Tool


Unter „Rebalancing bei Verkauf und Kauf“ findest du dann die Angaben, wie hoch die Abweichung in Prozent, Euro und Anteilen ist. Je nach Differenz musst du dann Portfolio-Anteile kaufen oder verkaufen. Das Tool sagt dir genau, wie viel Euro du investieren oder rausnehmen musst, um deine Soll-Werte wieder zu erreichen.

In meinem Beispiel habe ich zum Beispiel zu wenig MSCI-World in meinem Portfolio, nämlich genau 1,1% entspricht. Ich muss also jetzt 1042,46€ bzw. 20,85 Anteile zusätzlich investieren, um mein Balancing wieder herzustellen.

Ein weiters nützliche Features der Excel-Tabelle ist die Spalte „Rebalancing durch übriges Geld“ ganz rechts. Dort kannst du ausrechnen lassen, wie du deine monatliche Sparrate anpassen musst, um dein Rebalancing wieder herzustellen. Es sagt dir also genau, welche Anteile der Sparrate in welche Portfolio-Anteile fließen. Probiere das Tool am besten doch einmal selber aus!

Rebalancing Excel Sheet


Ich hoffe, du konnest heute etwas über das Portfolio Rebalancing lernen und dass du es jetzt selber durchführen kannst. Bei Fragen schreibe doch gerne einen Kommentar oder schaue in der Talerbox-Community auf Facebook vorbei!